Der Kowalski, geben Sie nur den Raport diseses Rennens mal durch! (Report please!)
Also gut, es fing alles damit an dass ich morgens kurz nach dem wach werden den Aschenbecher mit dem Wecker vertauschte, und ich, indem ich die Zeit ablesen wollte, mir den gesamten Inhalt dessen ins Gesicht kippte. Guten Morgen!
Es war gerade mal 7 Uhr, das hab ich dann später herausfinden können.... Ich war soweit startklar, Geld für die Startgebühr, ein Slalomboard, welches ich mir zwei Tage vorher gekauft habe, womit ich noch nicht einmal zwischen irgendwelche Hütchen gefahren bin, und alte skatelatschen. Mir fehlte nur noch ein sehr wichtiges Assessor, der Helm.
Einen Abend zuvor habe ich in einer bequemen Runde gefragt ob jemand von meinen Freunden einen Skatehelm besitzt. David, lange kein skater mehr, sagte mir ich könne seinen Helm morgen früh einfach bei ihm abholen. So stand ich dann morgens vor der Tür und klingelte ununterbrochen bis nach 10 min sein Mitbewohner die Tür aufmachte. Er sah sehr müde aus und etwas zerknickt. Ich folgte ihm rasch in David's Zimmer. Ich schaute überall nach dem Helm, doch keine einzige Spur von dem Ding. Ich beschloss ihn wach zu rütteln. Er knurrte und murmelte etwas im Moment als er ins Bewusstsein trat, ich zögerte nicht lang und fragte sofort nach dem Helm, er meinte er müsste sich auf dem Schrank befinden. Ich sagte ihm, dass er sich dort eben nicht befinde, da würgte er ab und murmelte, bevor er wieder zur Besinnungslosigkeit abtauchte, dass er dann wahrscheinlich bei seiner Mutter zu Hause ist....na toll.
Es war bereits 8 Uhr. Ich wollte eigentlich schon unterwegs sein. Ich überlegte scharf wo ich nun einen Helm auftreiben könnte. Die Zeit wurde auf jeden Fall knapp. Ich befand mich noch in Bonn, und musste den den nächsten Zug nach Koeln erwischen, sonst würde ich die Anmeldung verpassen.
Ich entschloss mich zu Aldi zu laufen. Ich hatte dort vor einiger Zeit ein Paar Helme gesehen, aber es war sehr zu bezweifeln das sie diese überhaupt noch in ihrem Sortiment haben würden, da sie ja diese fast alle zwei Wochen wechselten. Ich schaute mich um, und tatsächlich! Es waren noch genau drei Stück vorhanden. Einer war schwarz, die anderen beiden waren Weiß. Trotz aller Hektik nahm ich mir die Zeit und rätselte lange darüber welche Farbe ich nehmen sollte... da ich mich nicht entscheiden konnte suchte ich mir Hilfe. Gerade kam ein blonder, etwas blass wirkender Mann gegenüber von mir vorbei. Ich bat ihn mir zu helfen, und fragte welchen Helm er bevorzugen würde. Er meinte er würde den Weißen nehmen. Gerade als er die Entscheidung für mich abgenommen hat, kam ein dunkelhäutiger Mann genau aus der anderen Richtung vor den Stand. Ich nagelte ihn fest und fragte welchen er bevorzugen würde. Er sprach englisch, ich wiederholte die Frage und er zeigte rasch auf den schwarzen Helm. Das war Grund genug. Ich kaufte den Schwarzen.
Mit nun voller Montur eilte ich zum Bahnhof. Ich rannte die Treppe hinauf zum Gleis. Ich konnte meine Finger noch zwischen die Türe klemmen, und die Türen des Zuges zum Öffnen zwingen. Nach einer halben Stunde stieg ich aus und war etwas ratlos. Ich wusste jetzt nicht genau wohin ich gehen sollte. Also nahm ich mein skateboard und fuhr ziemlich lang herum. Irgendwann am Militärring, nachdem ich schon einige Zeit mich verfahren, neu erkundigt habe und planlos durch die Gegend fuhr, stellte ich mir vor, wie praktisch es doch wäre, wenn mich ein Paar Leute aufgabeln würden, die auch zum Contest müssen. Erstaunlicherweise trat genau dies ein was ich im selben Moment gedacht hatte, und ein Auto mit ein Paar Berliner skatern hielt an. Mit einer faszinierenden und gleichzeitig erschreckenden Selbstverständlichkeit, räumten sie das Gepäck ein und machten mir einen Platz frei. Allerdings war ja das Ziel jedem klar!
The European Championchips 2004!
Ich legte mein Geld für die Startgebühr bereit, unterhielt mich mit vielen Leuten, machte Fotos. Nach einigen Misserfolgen wurde mir klar, ich würde den Kurs mit meinem Setup nicht fahren können. Ich hatte ein ziemlich weiches 69er Airflow, Gullwing-achsen mit kaputten Gummis, schlechte Lager, und kleine abgelutschte 70er Kryptonics, der Preis machte es eben möglich, aber all das machte mir eigentlich keine Schwierigkeiten, nur die Rollen, dachte ich, müsste ich wechseln.
Wolli, ein alter Hase, den ich dort vor Ort kennen gelernt hab, gab mir ein Paar Grippins für die Hinterachse. Vorne montierte ich Cherrybombs von meinem Longboard drauf. Ich dachte nun damit ein gutes Setup zu besitzen und nahm ein Paar Probeläufe. Ich war mir sicher mich qualifizieren zu können. So kam auch schon der erste Lauf kam auf mich zu. Ich stellte mich auf die Startrampe und schnauffte noch einmal durch. Es ging los. "Riders ready? Go!" Ich fuhr die Rampe runter, unterwegs auf meinem schwammigen Brett durch fuhr ich den Kurs. Es lief soweit ganz gut und ich sah das Ziel unmittelbar vor mir als ich bei den letzten 6 Cones merkte das ich vorne auf einer meiner dicken Cherrybombs getreten bin und sich meine Fahrt sehr rasch sehr verlangsamte und ich nur mit größter Mühe ins Ziel gekrochen kam.
Ich lag so zwischen dem 30. und 35. Platz. Die nächsten 32. würden sich nur qualifizieren können. Die nächste Fahrt sollte besser laufen. Wieder am Start machte ich mich für meinen zweiten Lauf bereit.
"Riders ready? Go!" Ich war diesmal viel schneller unterwegs, konnte kaum die Linie einbehalten und da passierte es auch, ich konnte den vorletzten Cone nicht umfahren und machte ein DQ. Ich sah am Computer nach und hoffte darauf eventuell weiter zu kommen, vielleicht hatte man es gar nicht gemerkt? Ich sah meine Zeit. Ich stand auf dem 12. Platz. Die Freude war groß, bis man die Zeit stricht und an stelle dieser ein DQ. einsetzte. Mist!!!
Ich wurde 37. und somit nicht Qualifiziert. Scheiße!!!!!
Von dem Rennen ausgeschieden witzelte ich noch weiter mit den Leuten vor Ort herum. Ich beobachtete Heiko in seinem erbittertem Kampf um Platz eins, lernte Karl Floitgraf kennen, der nach einem schlimmen Autounfall Gott sei dank wieder skaten konnte, die Kaliber Crew und die zwei Jungs von Wefunk, Arne und Alex, konnten mir viel über die neusten Entwicklungen berichten die so in den letzten Jahren passierten. Ich durfte ein Paar neue Bretter ausprobieren, jedes schien mehr Potenzial zu haben, als welches ich bis dahin verwendet habe. Also schloss ich Kontakt mit Alex von Wefunk, um mir richtiges Brett zu leisten. Der Contest neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu. Nach der Sieger Ehrung ging es danach zum Cross-golferclub, die eine große After Party veranstalteten...die Party hatte richtig Stimmung, bis die Polizei kam und es wieder alles in die Schranken zu weisen. Ich war leicht angeheitert und auch schon etwas stoned, da beschloß ich nach Hause zu gehen, um morgen auch fit zu sein. Ich war zur gleichen Zeit an Ort und Stelle, wie zuvor. Ein Paar Probeläufe, Sartrampe, los geht's! Durchs Ziel, nicht Qualifiziert! Diesmal hatte ich es um einen Platz verpatzt! Das ist ärgerlich, und damit war der Contest auch für mich gelaufen. Zu allem Überfluss hatte man meine Urkunde mit dem falschen Namen versehen. Ich hieß jetzt auf einmal Daniel! Tja, scheiße passiert, dachte ich und kullerte nach Hause.
Monate vergingen indenen ich nicht gefahren bin. Doch ich war interessiert daran mir ein Custom Board mit eigenem Design zu beschaffen. Ich kontaktierte Alex von Wefuck. Viele Vorschläge habe ich verworfen, andere Alex selber. Nach ungefähr 8 Monaten hatte ich das Geld endlich zusammen und das fertige Design. Ich wollte unbedingt ein Board mit einem Schlangenhaut Muster. Ich hatte auch schon die nötige Haut eines sich häutenden Reptiles entnommen, da hielt ich das Geld in meinen Händen, machte an diesem Tag die Schule blau, und entschloss mich zum nächsten Musik Store zu gehen um eine Gitarre zu kaufen.....Yeah!
Weitere Monate verstrichen. Der alte Sack, Wolli, wollte seine Rollen zurück. Er rief mich an und verabredete sich mit mir an der alten ESC Strecke. Zur der Zeit war ich gerade mit einem Kumpel im Auto unterwegs, kifften und hörten Raggea Musik. Wir cruisten gemeinsam, total abgechillt zum Treffpunkt. Dort angekommen sah ich weitere Leute wie Steve Hinzen, den ich bei Wolli auch schon kennen lernen durfte. Ich fuhr einige Male mit meinem Longboard durch den Kurs. Ich testete auch Boards von Pocket Pistol, die dem Karsten gehörten, nach dem er aber mir zu pingelig wurde um die Sorge seines Equipments, hab ich es lieber liegen lassen. Steve gab mir sein Rocka. Es war Stein hart! Ich nahm Anlauf und rauschte durch den Kurs. Das war geil! Ich sah mir das Brett genauer an. Schlangenhaut Design, von wem ist den die Idee, dachte ich, hmmm... Ich bemerkte einen älteren Herren der permanent am telefonieren war, wie sich später raustellen sollte, war dies Donald Campbell. Er saß auf dem Boden, rauchte viele Zigaretten und lachte sich eins ins Fäustchen während er am Telefon zu kleben schien. In einem kurzen Moment ging ich auf ihn zu und bedankte mich bei ihm für das Board welches er gebaut hatte, ich sagte ihm dass es hiermit bisher am besten lief. ich zeigte ihm ein Paar Läufe, und bevor ich mich wieder in den rollenden Coffeeshop begab, wies mich Donald auf mein Talent hin und machte mir ein Angebot. Mehr sagte er nicht. Ich sagte, ich würde darüber nachdenken.
Es verging ein weiterer Monat. Ich war mal wieder mit meinem Longboard unterwegs und durch Zufall sah ich Donald's fetten Pickup am Strassenrand. Ich bog sofort den nächsten Schotterweg ab, fuhr über Dreck, Kiesel und Wiese. Ich kam genau an der Stelle raus wo er und ein Paar andere am üben waren. Ich ging direkt auf ihn zu, begrüßte ihn, und fragte nach dem Angebot. Er sagte mir, er gebe mir ein Board, ich müsste dann dafür immer dabei sein, wenn sie fahren gehen. Ich stimmte natürlich zu. Nach ein Paar Tagen trafen wir uns zur einer session uns er brachte mir ein Board mit Schlangenhaut Muster. Besser ging es nicht dachte ich, und seit diesem Tag an fahre ich seine Boards, und bin so gut wie immer dabei!!!
Pavel Rules! Period!